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Bergwinter mit Corona

Und doch, wie anders ist es heute zu früher.

Auch wenn wir eingeschneit sind und ohne Strom, so wissen wir doch, im Notfall schafft es immer jemand Hilfe zu holen und zu bringen. Das war früher nicht der Fall. Wenn das Futter im Stall ausgeht, weil der Sommer schlecht war und man nicht genügend Futter einbringen konnte, dann kauft man sich heute einfach eine LKW Fuhre voll Heu und Getreide. Das konnten die Bauern vor noch 100 und 70 Jahren nicht. Da war eine Missernte lebensbedrohend, genauso wie ein Blinddarmdurchbruch wenn man eingeschneit ist.

Es ist noch gar nicht lange her und liegt doch Ewigkeiten zurück. 

Unsere kleine Hütte am Teich ist sehr bedroht. Hubert hat an drei Standorten seine Bienenstöcke frei geschaufelt. Ob es die Hütte und den neuen Teich nach dem Hochwasser vom Sommer noch geben wird, nach der Schneeschmelze?

Reichtum der Stille

Der Mensch bedarf der Stille. Vom ersten Atemzug an ist es ein unbestreitbares Recht,  ein Recht auf Stille.

Aus dem Corona-Frühling ist ein Corona-Winter geworden. Nur für ein paar kurze Sommerwochen konnte man fast vergessen, dass es Corona gibt und man glaubte schon fast, alles würde wieder so wie früher werden und Corona sei vorbei. Doch am Ende des Sommers, wo einige ihre verschobenen Hochzeiten feierten, kam immer wieder die Angst vor einer neuen Welle in den Blickwinkel der Menschen. 

Und sie kam, mit dem Lockdown im November, mit den Beherbergungsverboten.

Ich glaube, auch dies hat es noch nie gegeben.

Weihnachten, Jahreswechsel, herrlichster Winter mit Skipisten, Loipen, Rodelbahnen und Eislaufplatz, Eisklettern.... und keine Gäste.

Sie dürfen nicht kommen. 

Bürokratie um irgendwo das Geld herzubekommen, was einem versprochen wird.

Ungewohnt für Menschen wie wir es sind. 

 

Der zweite und dritte Lockdown bringt mir zumindest nicht mehr die Ruhe und Gelassenheit, die ich noch im Frühlings-Lockdown verspürt hab. Es reißt und zerrt an meinen Nerven und beschwert meine Seele, wie die Schneemassen auf unseren Dächern.

 

 

Ein paar Nachbarhöfe: 

Bernsteiner, Villa Brandstätter, Felsenheim, Höller, Häuschen an der Möll, Knapp, Krumbauer, Wallner, Zaderer.

Hirsche und Rehe kommen zu den Höfen. Gämsen kann ich vom Küchenfenster aus beobachten.

Die Erlenzeisig sind da geblieben und der Tannenhäher holt sich an den Futterhäuschen sein Futter.

Die Bauernhoftiere bleiben im Stall. Der viele Schnee macht selbst im Februar ein Sonnenbad für Schafe, Hühner, Puten, Gänse und Ziegen unmöglich. Lockdown auch für sie. Und so manches mal sehe ich im Blick meiner Tiere, wie sie mich fragen: "Wo sind eigentlich die Urlauberkinder die unseren Kindern immer die schönen Namen gegeben haben?" Und: "Wann dürfen wir endlich wieder raus?" Doch selbst Alma muss inzwischen  an der Leine gehen.

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