Angelina Pucher,
die Bäuerin vom
Sturm-Archehof
in Heiligenblut am Großglockner ist Biodiversitätsbotschafterin
des Jahres 2024.
Der Sturm-Hof ist ein alter, ursprünglich sehr großer Bauernhof in Heiligenblut. Er liegt im Ortsteil Winkl, gegenüber vom Kachelmoor und Terra Mystica Weg und der Feuerinsel, auf 1300 m Seehöhe, am Fuße des Großglockners.
Jahrhunderte leben hier schon Bauern, halten Vieh, bewirtschaften die Wiesen, Wälder und Almen.
Der Sturm-Archehof ist von zwei Seiten von Bachläufen besäumt. Gleich neben dem Haus plätschert der
Gut-Tal-Bach ins Tal hinab und mündet in die Möll, die das Gehöft von unten beschließt und so eine natürliche Grenze zu den Nachbarliegenschaften bildet.
Hubert und Angelina Pucher haben den Sturm-Hof im Jahre 1998 käuflich erworben und sie führen den Hof mit
5 ha Nutzfläche als Biobetrieb im Vollerwerb.
Mit dem Wunsch „Wir wollen Bauer sein“ suchten Angelina und Hubert sieben Jahre lang nach einem Hof und fanden ihn 1998 in Heiligenblut. Ihre Kinder Jonathan (1991), Jelena (1995), Joanna (2000), Joschua (2003) und Enkeltochter Amelie (2011) wuchsen und wachsen auf dem Sturm-Archehof auf.
Hubert ist in Großkirchheim groß geworden und Angelina stammt aus Deutschland, aus dem kleinen Städtchen Murrhardt, nahe bei Stuttgart. Angelina als Studentin und Hubert als Maschinenbauer, der den Sommer als Hirte eine Alm in der Asten bewirtschaftet, lernten sich auf der Kröll-Alm kennen und sie verbanden ihren Kindheitstraum vom "Bauer sein" zu einem gemeinsamen Leben.
Im März 2001 wurde aus dem Sturm-Hof ein Archehof. Das Zertifikat wurde vom Verein zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen verliehen. Der Sturm-Archehof war der 13te Archehof in Österreich und war viele Jahre lang der einzige Archehof in Kärnten. Inzwischen gibt es fast 100 Archehöfe, Archealmen und Archeparks in Österreich.
Am Hof leben zur Zeit:
Fast alle Tiere dürfen frei auf dem Hof herumlaufen. Eine Idylle aus längst vergangener Zeit, die sich hinüber gerettet hat in die neue Zeit und hoffentlich für die Zukunft erhalten wird.
13 Jahre lang wurden Turopolje-Schweine am Hof gezüchtet, und es gab anfangs auch noch Tiroler Grauviehkühe am Hof. Der Turopolje-Eber „Sigi“ lebte 13 Jahre am Betrieb und zeugte mit seinen zwei Sauen Bella und Cora viel Nachwuchs. Weit über Österreichs Grenzen wurde Sigi bekannt und sogar die alte Bäuerin stand eines Tages vor dem Schweinestall und meinte: „Jetzt bin ich mein ganzes Leben lang Bäuerin, aber ein neugeborenes Ferkelchen habe ich doch noch nie gesehen.“
Hubert ist ein leidenschaftlicher Imker und gibt dieses Wissen gerne an Interessierte und seinen jüngsten Sohn Joschua weiter.
Seit 2007 ist Angelina Pucher Natur und Landschaftsführerin und weitet ihre Archehofführungen auf den Gesamtbetrieb aus. Nicht nur die bedrohten Tierrassen, werden den Interessierten vorgestellt und Vor- und Nachteile beschrieben, Angelina erläutert auch was ein gesamtbetrieblicher Naturschutzplan ist und führt die Teilnehmer, wie Schulklassen, Bildungsgruppen, Interessierte …, durch den Literaturweg hinunter zum Amphibiengewässer und Biotop.